„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, und eure Heilmittel Nahrungsmittel sein.“
(Hippokrates)
Leider sind viele unserer heutigen Produkte, die wir täglich zu uns nehmen nicht mehr als Nahrungsmittel, sondern nur noch als Lebensmittel zu bezeichnen.
Durch Erhitzung und Konservierung werden sie ihrer Energie nachhaltig beraubt. Fehlende Vitamine und Mineralstoffe werden nach den Produktionsprozessen künstlich zu ersetzen versucht.
Eine Ernährung mit frischen Produkten ist ein unverzichtbarer Teil der Gesunderhaltung.
Die Beute fest im Blick
Was macht den Hund/die Katze zum Karnivoren?
Anatomisch und physiologisch betrachtet haben Hunde und Katzen lange Fangzähne zum Ergreifen ihrer Beute. Den Molaren fehlen im Gegensatz zum Pflanzenfresser die Kauflächen. Sie eignen sich nur zum Zerkleinern der Beute, nicht zum Mahlen.
Dem Speichel der Katze fehlt im Gegensatz zum Menschen die Amylase (1), beim Hund ist sie etwas vorhanden. Hauptsächlich dient er als Gleitmittel.
Der Salzsäuregehalt im Magen ist bemerkenswert hoch und mit einem PH-Wert von unter 1 (2) ist das Magensekret hervorragend geeignet um Fleisch und Knochen zu verdauen.
Durch Fleisch, Fleischbrühe, Salz und auch Wasser wird die Magensäuresekretion stimuliert (3).
Der Darm von Hund und Katze ist verglichen mit Herbivoren oder auch dem Omnivoren Schwein sehr kurz. (Darmlängen verschiedener Tierarten: Hund 2 - 7m, Schwein 20 - 27m, Pferd 25 - 40m)
Obwohl Forscher kürzlich herausgefunden haben, dass der Hund in der Lage ist Stärke aufzuspalten, führen schon gut verdauliche Stärken zu einer Herabsetzung der Proteinverdaulichkeit um 5%, schlecht verdauliche Stärken um bis zu 20%. (4)
Hohe Rohfasergehalte beeinflussen die Gesamtverdaulichkeit der Ration ebenfalls negativ. Bei einer Zunahme des Rohfasergehaltes von 1% geht die Verdaulichkeit der organischen Substanz um 1,6% zurück. (5)
Je mehr die Verdaulichkeit im Dünndarm herabgesetzt wird, umso mehr muss im Dickdarm verdaut werden. Dieses belastet den gesamten Organismus enorm.
Verdaulichkeit veschiedener Proteine, Fette und Stärken in % (6)
insgesamt | bis zum Ende des Dünndarms | |
frisches Fleisch | 98 | 96 |
Organe (Leber, Lunge), frisch | 95 | 93 |
Geflügelmehl | 86 | 79 |
Fischmehl | 83 - 89 | |
Fleischmehl | 90 | 86 |
Hornmehl | 60 | |
Soja | 77 | 70 |
Rinderfett | 84 - 99 | |
Leinöl | 97 | |
Olivenöl | 98 | |
Kokosfett | 97 | |
Weizen | 91 - 97 | 97 |
Mais | 99 | 94 |
Mais extrudiert | 73 | 64 |
Reis | 100 | 100 |
Kartoffel | 95 | 94 |
(1) Eckhart Buddecke (1981): Biochemische Grundlagen der Zahnmedizin S. 91
Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 24
(2) Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 24/25
(3) Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 26
(4) Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 43
(5) Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 44
(6) vgl. Meyer/Zentek (2010): Ernährung des Hundes S. 41 - 43
In vielen Fertigfuttersorten findet man neben künstlichen Vitaminen und Mineralstoffen und anderen chemischen Zusätzen zumeist genau die Produkte, die eine schlechte Verdaulichkeit vorweisen bzw. die zu einer schlechten Verdaulichkeit anderer Produkte führen.
Sie sind keine Nahrungsmittel mehr, sondern Lebensmittel. Sie erhalten am Leben, aber nähren nicht.